Freitag, 30. August 2013

Der Herbst naht...

Die Tage werden wieder spürbar kürzer. Ein Fest für alle Nachtaktiven, da die frühen Sonnenuntergänge lange Nächte unter klarem Sternenhimmel verheißen. Allerdings bedeutet der Herbst auch, dass sich Nebel und Tau in den feuchten Wiesen bildet. Kein Genus, wenn er sich auf dem Teleskop niederschlägt, aber dafür zaubert er wundervolle Sonnenaufgänge...

Donnerstag, 22. August 2013

Vom Bild zum Video

Eine Digitalkamera eignet sich ja nicht nur dazu um stimmungsvolle Fotos zu machen - egal ob bei Tag oder bei Nacht - sondern auch um Zeitrafferfilme zu erstellen. Da ein Film ja nichts anderes als die Aneinanderreihung vieler Einzelbilder ist, lässt sich aus einer großen Anzahl von Einzelbildern wunderbar ein Film erstellen.

Dies eignet sich besonders für Aufnahmen bei Nacht, da in der Regel die Lichtbedingungen für eine Videokamera zu schlecht sind um mit einer Belichtungszeit von 1/24 Sekunde ansprechende Bilder zu liefern. Bei einer DSLR kann man dagegen Belichtungszeit und Empfindlichkeit (ISO Wert) fast beliebig hochdrehen.

Mit steigender Belichtungszeit steigt aber natürlich auch der Zeitraffereffekt des Videos. Ich habe gestern bei Vollmond mit ISO 800 und 20 Sekunden Belichtungszeit gearbeitet. Das bedeutet, dass die Kamera nur 3 Bilder pro Minute macht. Bei einer Bildrate von 12 Bildern pro Sekunde werden also 4 Minuten auf eine Sekunde Film komprimiert.

Damit es ein Video ohne Ruckler und Unterbrechungen gibt, platziert man die DSLR auf einem Stativ, nimmt die notwendigen Einstellungen vor und löst dann mit einer Kabelfernbedienung aus, die man einrasten kann. Die Kamera macht dann automatisch ein Bild nach dem anderen und man hat selbst Zeit, den Sternenhimmel zu geniessen.

Zurück zuhause lädt man die Bilder auf seinen Computer und öffnet die Bilder in einem Programm wie BMPtoAVI (Windows) oder Time Lapse Assembler (Mac).

Dann drückt man den "Encode"-Button und den Rest übernimmt der Computer.


Einzelbild, aufgenommen mit Canon EOS 60D, Walimex 14mm f/2,8, ISO 800, 20 Sekunden

Die ergibt dann kombiniert mit 300 anderen Bildern dieses 25 Sekunden Video:



Weitere Bilder von gestern Abend (alle mit denselben Daten wie das obige Bild):


Blick nach Nordosten von der Staumauer des Vermunt-Stausees


Blick nach Westen von der Staumauer des Vermunt-Stausees


Blick nach Norden mit den Sternbildern Großer Wagen und kleiner Wagen und dem Polarstern


Sonntag, 11. August 2013

Monduntergang

Diesmal nur ein kleines Update mit einem Bild des gestrigen Monduntergangs hinter der Kette des Hohen Kastens (aufgenommen von unserem Balkon):


Canon EOS 60D, f/5,6, 1/20sec, ISO 3200 (aus der Hüfte geschossen mit Programmautomatik, daher der hohe ISO Wert)

Samstag, 3. August 2013

Bildbearbeitung

Habe noch ein bisschen mit der Bildbearbeitung (speziell den Gradationskurven) herumgespielt. Bin mir noch nicht sicher, ob es nicht schon zuviel des Guten waren. Hier zum Vergleich die Bilder vom letzten Post nochmals in bearbeiteter Form:


M31 Andromeda


NGC 7000 Nordamerika-Nebel

Freitag, 2. August 2013

Andromeda und Nordamerika

Aktuell erleben wir Tage mit unglaublich trockener Luft und damit bester Fernsicht. Selbst 70km ferne Berge wirken zum Greifen nahe. Ideale Bedingungen auch für die Astronomie. Hinzu kommt, dass demnächst Neumond ist und sich damit der Großteil der Nacht bestens für die Beobachtung von Deep Sky Objekten wie Nebeln und Galaxien eignet.


Blick vom Furkajoch (1.700m ü.N.N.) Richtung Rheintal


Ich habe mich daher mit Nordamerika-Nebel (NGC 7000) und der Andromeda-Galaxie (M 31) zum ersten Mal an Deep Sky Objekten versucht und jeweils 10 Bilder mit 120 Sekunden Belichtungszeit gemacht. Die Kamera habe ich dazu huckepack am Teleskop montiert und nachgeführt. Für die Fotos habe ich das Kit-Objektiv (EF-S 18-135mm) der Canon EOS 60d benutzt.

Gestern und heute habe ich mir dann Gedanken gemacht, wie ich die Bilder am besten stacke, da ich Mac OS X verwende und es den Deep Sky Stacker (DSS) nur für Windows gibt. Nach etwas Recherchieren im Internet habe ich dann den Hinweis gefunden, dass sich DSS auch mittels Wine (einer Sandbox für Windows-Progamme) starten lässt!

Gesagt, getan. Ich habe also Wine und dann den DSS installiert. Zuerst ließ sich DSS allerdings nicht starten. Ich habe also DSS nochmals installiert und plötzlich hat es funktioniert - warum auch immer. Ich habe damit die Bilder gestackt und dann mit Photoshop Elements und Aperture nachbearbeitet. Hier nun die Ergebnisse jeweils im Vergleich zu einem der Originalbilder:

Der Nordamerika-Nebel (NGC 7000) ist ein 2.000 - 3.000 Lichtjahre von der Erde entfernter Gasnebel, der primär im roten und infraroten Licht strahlt. Kein ideales Objekt für meine Canon EOS 60d, da ich den IR-Sperrfilter nicht habe entfernen lassen und die Kamera im roten Bereich nicht sehr empfindlich ist.


Aufgenommen mit Canon EOS 60d bei 135mm, ISO 1600 und f/5,6 mit 120 Sekunden Belichtungszeit


10 Aufnahmen gestackt und nachbearbeitet


Die Andromeda-Galaxie (M31), die zur Milchstraße nächstgelegene Spiralgalaxie, die von uns ca. 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist.


Aufgenommen mit Canon EOS 60d bei 135mm, ISO 1600 und f/5,6 mit 120 Sekunden Belichtungszeit


10 Aufnahmen gestackt und nachbearbeitet


Zum Abschluss habe ich dann noch einige Bilder der Sommermilchstraße gemacht:



Dies ist nur eines von vier Bilder, die ich die kommenden Tage zu einem Mosaik montieren möchte. Aber dafür muss ich mir erst noch eine geeignete Methode überlegen - eventuell gibt es ja dafür auch eine passende Software/Freeware.